Ein besonders eindrücklicher Programmpunkt war der Besuch des Ahrtals, das 2021 von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht wurde. „Es ist schwer zu glauben, wie eine Flutkatastrophe in so kurzer Zeit alles vernichten kann: Brücken wurden weggerissen, Häuser zerstört, Telefonie und Internet lahmgelegt. Viele Menschen gingen ahnungslos ins Bett und wurden von der gewaltigen Flut geweckt – zu spät, um noch Hilfe zu rufen oder Nachbarn zu warnen. Auch Angehörige konnten stundenlang nicht erreicht werden, viele wussten nicht, ob ihre Liebsten noch lebten“, berichtet Ebner.
Während des Programms erhielten die Teilnehmer auch Einblicke in die Krisenvorsorge in Texas, einem Bundesstaat, der regelmäßig von Naturkatastrophen betroffen ist. „Texas ist ein eindrucksvolles und lehrreiches Beispiel, wie man erfolgreich kritische Infrastruktur schützt“, so Ebner.
Auf Grundlage dieser Erfahrungen erarbeiteten die Abgeordneten Handlungsempfehlungen zu den drei zentralen Bedrohungen.
„Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände gefährden zunehmend die kritische Infrastruktur. Die Anzahl extremer Wetterereignisse ist weltweit stark gestiegen. Schäden an Stromnetzen, Wasserleitungen und Transportwegen erschweren Rettungseinsätze und verlängern Krisen“, so Ebner. Die Politiker fordern daher frühzeitige Maßnahmen zur Risikominimierung, widerstandsfähigere Infrastrukturen und stärkere Unterstützung betroffener Regionen.
„Gesundheitskrisen wie Pandemien, Epidemien und Antibiotikaresistenzen gefährden nicht nur das Gesundheitssystem, sondern auch andere kritische Infrastrukturen. Beispielsweise können Lieferketten unterbrochen und Notfallmaßnahmen erschwert werden – mit weitreichenden Folgen“, erklärt Ebner. Die Handlungsempfehlungen der Politiker:
Besonderes Augenmerk liegt auf den Lehren aus der COVID-19-Pandemie, um für zukünftige Gesundheitskrisen besser gewappnet zu sein.
Cyberattacken sind mittlerweile alltäglich. „Auch bei uns im Bayerischen Wald gibt es ständig Cyberattacken – in Unternehmen und sogar im privaten Bereich. Das ist keine Bedrohung, die weit weg ist. Die kann morgen einen selbst treffen“, warnt Ebner. Die Politiker schlagen daher vor:
Auch auf lokaler Ebene müssen Verantwortliche aktiv werden. „Regelmäßige Risikoanalysen, bessere Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung sowie verpflichtende Sicherheitsstandards sind essenziell“, so Ebner.
Besonders auf regionaler und Landesebene sollten Regierungen mehr in den Schutz kritischer Infrastrukturen investieren. Die zentralen Empfehlungen:
Nun hoffen Ebner und seine Kollegen, dass die Ergebnisse des Programms als Impulsgeber für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dienen.
Für seinen Einsatz erhielt Ebner eine persönliche Dankesbotschaft von Dr. Stormy-Annika Mildner, Direktorin des Aspen Institute Germany. Sie lobte besonders seine Beiträge zur Finalisierung der Handlungsempfehlungen als „unverzichtbar“.
Das Programm wurde durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt und aus Mitteln des Europäischen Konjunkturprogramms (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert.