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06.08.2025 | BW | Bodenmais

Es geht vorwärts beim Walderlebniszentrum in Bodenmais: Standort, Konzept und Unterstützung überzeugen

MdL Dr. Ebner lud zum Ortstermin

Es geht vorwärts: Beim Ortstermin am Silberberg in Bodenmais informierten sich Vertreter aus Politik, Verwaltung und Forst über den aktuellen Stand des geplanten Walderlebniszentrums (WEZ) und über den Fortgang des Projekts. Eingeladen hatte Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Ebner, der die Runde begrüßte und den Auftakt zu einem konstruktiven Austausch über Standort, Planungsstand und nächste Schritte gab. Ziel des Termins war auch, die wichtigsten Beteiligten und Unterstützer zusammenzubringen und dadurch das Projekt vorantreiben. Denn auch wenn am Silberberg noch kein Bagger für das WEZ angerollt ist, laufen die Vorbereitungen und Planungen für die Einrichtung bereits. 

Gemeinsam für das neue WEZ (v.l.): Markus Höhensteiger, Tobias Machnitzke, Dr. Martin Zierhut, Christoph Salzmann, Dr. Stefan Ebner, Sören Timm, Helmut Brunner und Michael Adam.
„Das neue WEZ in Bodenmais wird eine Bereicherung für die Region, weshalb ich das Projekt auf der landespolitischen Ebene sehr eng begleite.“, erklärte Ebner. Regelmäßig hakt der Abgeordnete daher im zuständigen Landwirtschaftsministerium zum aktuellen Stand nach und steht im engen Austausch mit den beiden verantwortlichen Referatsleitern. Der Termin am Silberberg brachte nun die wichtigsten Beteiligten vor Ort zusammen. Die Runde war exzellent besetzt: MdL Ebner konnte neben Bodenmais‘ Bürgermeister Michael Adam auch den ehemaligen Landwirtschafts- und Forstminister Helmut Brunner, die zuständigen Referatsleiter des Landwirtschaftsministeriums Sören Timm (Referatsleiter F5 Waldpädagogik, Wissenstransfer, Internationale Waldbelange) und Dr. Martin Zierhut (stellvertretender Referatsleiter F4 Holzwirtschaft, Forstvermögen, Forsttechnik - Gebäudeangelegenheiten der Behörden, Dienststellen und Dienstwohnungen der Forstverwaltung), den stellvertretenden Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Regen und Bereichsleiter Forsten, Christoph Salzmann, den kommissarischen Leiter des Forstbetriebs Bodenmais der Bayr. Staatsforsten, Markus Höhensteiger sowie seinen Stellvertreter Tobias Machnitzke zu dem Termin begrüßen.

Im Fokus stand der neue, optimierte Standort gegenüber dem ursprünglich angedachten Gelände – eine Hanglage näher an der bereits bestehenden Erschließung, was Einsparpotenziale bei den Baukosten bedeutet. Die Nähe zur Silberbergbahn und die bereits bestehende Erschließung unterstreichen die verkehrstechnische Attraktivität. Auch ein Ausbau des Gehwegs vom Ortszentrum wird geprüft, wie Bürgermeister Michael Adam darlegte. 

„Aktuell gibt es zwölf waldpädagogische Walderlebniszentren in Bayern, aber keins davon steht bislang in Niederbayern,“ hob Staatsminister a.D. Helmut Brunner im Rückgriff auf die Geschichte hervor. In seiner Zeit als Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten hatte sich Brunner daher nachdrücklich und maßgeblich dafür eingesetzt, dass ein neues WEZ in den Bayerischen Wald kommt. Er appellierte an die Anwesenden, alles für die zeitnahe Umsetzung zu tun und sicherte weiter seine eigene Unterstützung für das Projekt zu. Bei der Konzeption dieser Einrichtung legt Brunner Wert darauf, dass nicht nur die Ökologie, sondern gleichermaßen auch die Ökonomie (Holznutzung) Berücksichtigung finden soll. Christoph Salzmann, Bereichsleiter Forsten beim AELF Regen, betonte in diesem Zusammenhang, dass ein solches Zentrum auch mit so manchen Vorurteilen aufräumen könnte, denn: „Es gibt keinen Bereich, der so nachhaltig bewirtschaftet wird, wie der Wald. Es wächst mehr nach, als geschlagen wird.“, stellte er exemplarisch heraus.

„Hier kommt vieles zusammen“, so der Tenor aller Beteiligten: Der neue Standort vereint touristisches Potenzial mit bildungspolitischer Relevanz. Das WEZ soll nicht nur eine außerschulische Bildungsstätte für Schulklassen und Familien werden, sondern auch Impulse für den nachhaltigen Tourismus setzen. „Wir rechnen für das WEZ in Bodenmais mit bis zu 50.000 Gästen jährlich, das würde das Zentrum an die 2. Stelle der besucherreichsten Einrichtungen dieser Art in Bayern bringen,“ erläuterte Referatsleiter Sören Timm. Aufgrund der flankierenden, touristischen Infrastruktur am Silberberg lässt Bürgermeister Michael Adam keinen Zweifel daran, dass dies erreichbar ist. „Das WEZ bedeutet für uns auch, dass man am Silberberg dann einen ganzen Tag verbringen kann,“ erklärte der Bürgermeister. Er unterstrich den Rückhalt des Marktes Bodenmais für das Projekt aber nicht nur verbal: „Die Gemeinde arbeitet bereits intensiv an Lösungen für die Parkplatzsituation, die auch das WEZ einschließen.“, so Adam. 

Ein zentrales Thema des Termins war der geplante Modulbau, den Referatsleiter Dr. Martin Zierhut vorstellte und der eine Zeitersparnis von bis zu zwei Jahren gegenüber herkömmlichen Bauverfahren ermöglicht. Denn das Zentrum in Bodenmais soll analog zum Ersatzbau des WEZ in Regensburg entstehen. In Regensburg war das bisherige Gebäude marode, weshalb ein schneller Ersatz gefordert ist. Bei dem für dort geplanten Modulbau denke man den Aufbau des WEZ in Bodenmais bereits mit, erklärten Timm und Zierhut vom Landwirtschaftsministerium. Die Ausschreibung für das WEZ in Regensburg soll bis Anfang 2026 erfolgen und die Erfahrungen daraus sollen direkt nach Bodenmais übertragen werden. 

Ein weiterer Vorteil am Standort Bodenmais: Das Grundstück am Silberberg ist Teil der Staatsforsten und gehört somit bereits dem Freistaat. Folglich sind keine aufwendigen Flächenankäufe nötig. Aus diesem Grund ist auch das Interesse der Bayerischen Staatsforsten an dem Projekt sehr groß, wie der kommissarische Leiter Markus Höhensteiger verdeutlichte. „Wir freuen uns sehr darauf, dass diese Einrichtung bei uns angesiedelt wird!“ betonte er und sicherte ebenfalls volle Unterstützung für das Projekt zu. Betreiber des WEZ wird die Bayerische Forstverwaltung sein, konkret das AELF Regen.

„Hier wird Hand in Hand gearbeitet“, fasste es MdL Dr. Ebner zusammen und fügte hinzu: „Das WEZ in Bodenmais ist mehr als ein Bauprojekt – es steht für Bildung, Nachhaltigkeit und regionale Identität.“ Wichtig sei, dass jeder Beteiligte in seinem Bereich das Projekt vorantreibe und mit vereinten Kräften die notwendigen Mittel in den nächsten Haushaltsplan eingebracht werden. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es zwingend notwendig ist, diese Maßnahme im nächsten Doppelhaushalt des Freistaats aufzuführen.